Rückenschmerzen – Ursachen
Wer stark ist, aber nicht an sich arbeitet, |
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden und Gründen für eine Krankschreibung. Bis zu 70% aller Erwachsenen leiden mindestens einmal im Leben darunter, Tendenz steigend. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Für Rückenschmerzen gibt es kein einheitliches Krankheitsbild. Die Ursachen können vielfältig sein. Insofern kann ich auf dieser Internetseite keine ausführliche Darstellung geben. Das ist auch nicht der Sinn und Zweck dieses Artikels. Mein Kompetenzbereich umfasst Rückenschmerzen, die mit dem Bewegungsapparat zusammenhängen, sogenannte unspezifische oder diffuse Rückenschmerzen. Diese Ursachen werden nachstehend erläutert. Eine endgültige Diagnose kann ich allerdings erst nach einer Begutachtung des Patienten geben.
Die spezifischen Rückenschmerzen sind in den meisten Fällen auf eine andere Erkrankung zurück zu führen. Weiter unten finden Sie eine Auflistung möglicher Ursachen für spezifische Rückenschmerzen, die nicht in meinen Kompetenzbereich fallen. In diesen Fällen ist eine Abklärung und Weiterbehandlung durch einen Arzt erforderlich.
Unspezifische Rückenschmerzen
Für unspezifische Rückenschmerzen gibt es keine eindeutig zuzuordnende Ursache. Manchmal steckt ein einfacher Sturz, ein Verheben oder ein bereits längere Zeit zurück liegender Unfall dahinter. In vielen Fällen legt sich der Schmerz nach kurzer Zeit wieder und man schenkt dem Vorfall keine weitere Beachtung. Doch langsam verhärten sich die Muskeln und allmählich zeigt sich ein anderer Schmerz, vielleicht auch an einer anderen Stelle.
Oft ergibt sich für den Betroffenen daraus ein Teufelskreis, der regelmäßig im Schmerz endet:
Daher ist es wichtig, die Ursache zu finden und nicht nur die Symptome (meist Schmerzen) zu bekämpfen.
Ursachen für Rückenschmerzen können u.a. sein
ca. 85 % funktionelle Ursachen -> führen meist zu muskulären Problemen:
-
Bewegungsmangel
-
Blockaden des Iliosakralgelenks (siehe: Häufig verkannte Ursache: Das ISG)
-
Einseitige körperliche Belastung
-
Überbelastung
-
Falsche Bewegungsmuster
-
Körperliche Schwerarbeit
-
Kompensation ungünstiger Arbeitshaltung durch Fehlhaltung
-
Muskuläre Dysbalancen
-
Persönliches Umfeld
-
Psychische Belastungen, Stress
-
Schonhaltung aufgrund anderer Schmerzen
-
Unfälle oder Traumata
-
Wirbelblockaden (siehe: Wirbelblockaden – oft große Auswirkungen)
ca. 15% strukturelle Probleme:
-
Angeborene organische Schäden
-
Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
-
Organische Wirbelsäulenerkrankungen
-
X- oder O-Beine
Hexenschuss
Der sogenannte "Hexenschuss" ist eine typische Folge einer falschen Haltung und Bewegung. Aber auch bei vorhandener – bisher vielleicht nicht spürbarer – Vorbelastung kann bei einer normalen Bewegung ein sehr schmerzhafter Muskelhartspann auftreten, meist als "Hexenschuss" bezwichnet. Minderdurchblutung, Schmerzen und Unbeweglichkeit sind die Folge. Im Umfeld des anfänglich verhärteten Muskels bilden sich oft in anderen Muskeln Myogelosen, die die Beweglichkeit weiter einschränken. Gerade wenn die Ursache "nur" eine harmlose Bewegung wie z.B. das Bücken ist, ist es wichtig zu prüfen, welche eigentliche Ursache zur plötzlichen Muskelverhärtung geführt hat.
Röntgen oft unnötig
In den oben genannten Fällen ist eie Röntgenaufnahme oft unnötig. Lediglich bei Unfällen ist es sinnvoll, wenn ein Knochenbruch ausgeschlossen werden soll. Muskuläre Veränderungen können in den bildgebenden Verfahren nicht dargestellt werden! Dazu gibt es keinerlei Zusammenhänge zwischen der Form und dem Zustand der Wirbelsäule und ggf. vorhandenen Rückenschmerzen.
Mögliche Folgen von Muskelverhärtungen im Rückenbereich
Die Folgen von Muskelverspannungen und -verkürzungen im Rückenbereich sind vielfältig, je nachdem, welche Muskeln betroffen sind. Mögliche Folgen sind u.a.:
- Atembeschwerden
Bandscheibenvorfall
-
Bandscheibenvorwölbung
- Beckenschmerzen
- Beinschmerzen, auch Schmerz, der ins Bein ausstrahlt
- Bewegungseinschränkungen z.B. bei Kopfdrehungen, im Schultergelenk, im Hüftgelenk
- Brustkorbschmerzen
-
Fuß(gelenk-)schmerzen
-
Hüftgelenksarthrose
-
HWS-Syndrom
-
Schmerz im Lendenwirbelsäulenbereich (LWS-Syndrom, „lower back pain“)
-
Ischialgien
-
Kniearthrose
- Knieschmerzen (meistens nicht im Knieinneren)
-
Kopfschmerzen, Migräne
-
Nackenschmerzen
-
Schulterschmerzen
-
Schwindel
-
Tennisellenbogen / Mausellenbogen
-
Tinnitus
Sport und Training helfen nur dem entspannten Muskel
Ein verhärteter Muskel nimmt nicht mehr vollständig an der Bewegung teil. Der verhärtete Teil wird schlechter durchblutet und sein Stoffwechsel ist gestört. In diesem Fall ist Sport als Therapie keine Lösung. Im Gegenteil: es können bei falschen Belastungen weitere Muskeln verhärten, die Beweglichkeit weiter einschränken und ggf. den Schmerz verstärken. Bevor sinnvollerweise die Rückenmuskulatur gestärkt wird, muss sie wieder funktionstüchtig gemacht werden.
Dies gilt insbesondere für die tiefe Rückenmuskulatur, die bei vielen Menschen durch vieles Sitzen geschwächt ist.
Rechtzeitig etwas unternehmen
Muskulär bedingte Rückenschmerzen sollten rechtzeitig bekämpft werden. Werden diese Schmerzen über Monate oder gar Jahre hinweg ignoriert oder als "nicht so schlimm" abgetan, kann es früher oder später zu den o.g. Folgen kommen, insbesondere zum Bandscheibenvorfall.
Je früher Sie etwas tun, desto früher können Sie wieder schmerzfrei und glücklicher leben!
Die Lösung: Ganzheitliche Rückentherapie
Genauso vielfältig wie die Ursachen sind auch ihre Auswirkungen auf den Menschen. Schon aus diesem Grund ist eine ganzheitliche Rückentherapie sinnvoll. Ziel der Therapie ist die Wiederherstellung schmerzfreier Beweglichkeit und Funktion der betroffenen Muskulatur und ggf. Gelenke.
Weitere Informationen finden Sie unter Ganzheitliche Rückentherapie
Spezifische Rückenschmerzen
Bei spezifischen Rückenschmerzen sind diese Schmerzen lediglich ein Symptom einer anderen Erkrankung. Diese Erkrankung muss behandelt werden, um den Rückenschmerz zu lindern.
Die Auflistung kann nur einen Ausschnitt der möglichen Ursachen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
-
Ausstrahlungsschmerz bei organischen Erkrankungen, z.B. Nieren, Harnblase, Prostata, Eierstöcke, Gebärmutter, Bauchorgane
-
Knochentumoren in der Wirbelsäule
-
Stoffwechselbedingte Knochenerkrankungen in der Wirbelsäule
-
Wirbelfrakturen aufgrund von Osteoporose (Knochenschwund), besonders bei Frauen
-
entzündlich-rheumatologische Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. M.Bechterew)
-
Infektionen
-
Entzündungen
-
Gefäßleiden, Aortenaneurysma
-
Eindeutige Verletzungen oder Unfälle
-
Stressbedingte Verspannungen in der Rückenmuskulatur durch psychische Belastungen und Erkrankungen wie z.B. Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen
In den meisten Fällen treten neben den Rückenschmerzen noch andere Symptome auf, die weitere Aufschlüsse geben können wie z.B. Fieber oder Veränderungen bestimmter Blutwerte. Hier stehen der modernen Medizin verschiedene hochwertige Diagnostikverfahren zur Verfügung.